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Stegplatten richtig montieren: Tipps für Heimwerker und Profis

Stegplatten richtig montieren: Ausführliche Anleitung für Heimwerker & Profis. Tipps zu Unterkonstruktion, Zuschnitt, Befestigung & Fehlervermeidung.


Stegplatten richtig montieren: Tipps für Heimwerker und Profis

Stegplatten sind eine beliebte Wahl für Überdachungen von Carports, Terrassen, Wintergärten oder Gewächshäusern. Sie überzeugen durch ein geringes Eigengewicht, hohe Schlagzähigkeit und gute Lichtdurchlässigkeit. Damit diese Vorteile dauerhaft erhalten bleiben, ist die richtige Montage entscheidend. In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Stegplatten fachgerecht verarbeiten – sowohl als Heimwerker als auch als Profi.

Was sind Stegplatten?

Stegplatten sind mehrwandige Kunststoffplatten, die aus Polycarbonat (PC), Acryl (PMMA) oder PETG gefertigt werden. Der typische Aufbau besteht aus zwei Deckschichten, die durch innenliegende Stege verbunden sind. Diese Stege bilden Hohlkammern, die nicht nur Gewicht einsparen, sondern auch zur Wärmedämmung beitragen. Besonders beliebt sind Stegplatten aufgrund ihrer hohen Bruchsicherheit, UV-Beständigkeit (mit entsprechender Beschichtung) und der einfachen Verarbeitung.

Planung und Vorbereitung

Vor der Montage sollte eine sorgfältige Planung erfolgen. Dazu zählt die Wahl der geeigneten Plattenstärke, der Abstand der Träger in der Unterkonstruktion und die Entscheidung für ein passendes Befestigungssystem. Auch die Ausdehnung der Platten bei Temperaturschwankungen muss berücksichtigt werden. Ein Gefälle von mindestens 5° ist zwingend erforderlich, damit Regenwasser abfließen kann.

Unterkonstruktion: Das Fundament der Stabilität

Die Unterkonstruktion kann aus Aluminium, verzinktem Stahl oder imprägniertem Holz bestehen. Wichtig ist, dass sie tragfähig, formstabil und exakt ausgerichtet ist. Bei Holz sollten die Kontaktflächen mit Bitumenband abgedeckt werden, um Staunässe zu vermeiden. Der maximale Sparrenabstand hängt von der Plattenstärke und dem Material ab; üblich sind 60 bis 105 cm.

Stegplatten zuschneiden: Sauber und spannungsfrei

Beim Zuschnitt ist Sorgfalt gefragt. Ideal sind Kreissägen mit feinverzahntem Hartmetallblatt. Die Platten werden auf einer stabilen Unterlage befestigt und entlang einer geraden Führung gesägt. Späne müssen aus den Hohlkammern entfernt werden, um Schimmelbildung oder Kondenswasser zu vermeiden. Die Schutzfolie bleibt bis zum Abschluss der Montage auf der Oberseite.

Bohrungen: Beweglichkeit statt Spannung

Die Befestigungslöcher dürfen nie press sitzen. Sie müssen mindestens 3 mm größer als der Schraubenschaft sein, um eine Ausdehnung bei Temperaturwechsel zu ermöglichen. Gebohrt wird stets zwischen den Stegen, nicht direkt auf ihnen. Der Abstand zum Plattenrand sollte mindestens 40 mm betragen.

Befestigungssysteme: Schrauben, Profile, Dichtungen

Für die Befestigung eignen sich Edelstahlschrauben mit UV-beständigen Dichtscheiben. Alternativ kommen Alu- oder Kunststoff-Klemmprofile zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Platten nicht direkt verschraubt werden, sondern mit Abstandhaltern und elastischen Dichtungen montiert werden, um Materialspannungen zu vermeiden.

Randabschluss und Belüftung: Funktion und Schutz kombinieren

Am unteren Ende der Stegplatten wird ein U-Profil aus Aluminium oder Kunststoff angebracht. Vorher sollte ein sogenanntes Anti-Dust-Tape auf die offene Stegseite geklebt werden. Dieses Vliesband verhindert das Eindringen von Staub, Insekten oder Feuchtigkeit, lässt aber gleichzeitig Kondenswasser entweichen. Das obere U-Profil sollte geschlossen sein, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern.

Platten verlegen: Von unten nach oben, von einer Seite zur anderen

Die Verlegung erfolgt entlang der Dachneigung, beginnend von der tiefsten Stelle. Die UV-beschichtete Seite muss nach außen zeigen. Zwischen den Platten sind thermische Dehnfugen einzuplanen, die mit Alu-Verbindungsprofilen überbrückt werden. Wichtig: Niemals die Platten am Stoß direkt gegeneinander pressen.

Typische Fehler vermeiden

Viele Probleme entstehen durch kleine Montagefehler, die jedoch vermeidbar sind. Zu den häufigsten Fehlern zählen:

  • Zu enge Verschraubung: Die Platten können sich bei Temperaturschwankungen nicht ausdehnen und reißen an den Befestigungspunkten.

  • Kein ausreichendes Gefälle: Ohne Gefälle staut sich Wasser, was zu Moosbildung, Undichtigkeiten und vorzeitigem Materialverschleiß führt.

  • Direkte Verschraubung ohne Dichtung: Ohne Dichtscheiben kann Wasser eindringen und langfristig die Unterkonstruktion beschädigen.

  • Falsche oder fehlende Abschlussprofile: Das Eindringen von Schmutz, Insekten oder Wasser in die Hohlkammern kann die Platten unbrauchbar machen.

  • Nicht entfernte Schutzfolie: UV-Strahlung verschweißt die Folie mit der Platte und verursacht Vergilbung oder Blasenbildung.

  • Bohrungen zu klein oder falsch gesetzt: Spannungsrisse entstehen, wenn die Bohrlöcher nicht groß genug oder auf den Stegen platziert sind.

  • Ungeeignete Dichtstoffe: Essigsilikon greift die Platten chemisch an und führt zu Spannungsrissen. Verwenden Sie nur neutralvernetzende Silikone.

  • Fehlende Belüftung der Stege: Ohne Anti-Dust-Tape und offene U-Profile unten bildet sich Kondenswasser, das nicht entweichen kann. Zu enge Verschraubungen führen zu Rissen, fehlendes Gefälle zu Wasserstau und Moosbildung. Wird die Schutzfolie nicht rechtzeitig entfernt, kann sie sich mit UV-Einstrahlung dauerhaft mit der Platte verbinden und vergilben. Auch ungeeignete Dichtmittel (Essigsilikon) führen zu Materialschäden.

Fazit

Stegplatten lassen sich mit dem richtigen Know-how problemlos selbst montieren. Entscheidend sind die sorgfältige Vorbereitung, eine durchdachte Unterkonstruktion, spannungsfreie Befestigung und eine wirksame Belüftung. Wer diese Punkte beachtet, schafft eine langlebige, wartungsarme und optisch ansprechende Lösung für Überdachungen aller Art.

Häufige Fragen zur Montage von Stegplatten

Kann ich Stegplatten selbst montieren?

Ja, mit etwas handwerklichem Geschick und der richtigen Vorbereitung ist die Selbstmontage gut möglich. Wichtig sind passendes Werkzeug, eine saubere Planung und die Einhaltung der empfohlenen Montagehinweise.

Welche Werkzeuge brauche ich für die Montage?

Sie benötigen eine feinzahnige Kreissäge, Akkuschrauber, Maßband, Wasserwaage, Bohrer mit passendem Durchmesser, eventuell eine Führungsschiene sowie Silikonpresse für Dichtstoffe.

Was ist die beste Neigung für ein Stegplattendach?

Ein Gefälle von mindestens 5° (ca. 9 cm pro Meter) ist empfehlenswert. Dadurch fließt Regenwasser zuverlässig ab, und es entstehen keine Wasseransammlungen oder Moosbeläge.

Wie verhindere ich Kondenswasser in den Hohlkammern?

Durch das Anbringen von Anti-Dust-Tape an der unteren Plattenkante und einem offenen U-Profil. Diese Kombination sorgt für Belüftung und verhindert das Eindringen von Schmutz oder Insekten.

Welche Seite zeigt nach oben?

Die Seite mit der UV-Beschichtung muss nach außen bzw. oben montiert werden. Achten Sie auf entsprechende Hinweise auf der Schutzfolie.

Wie werden Stegplatten befestigt?

Mit Edelstahlschrauben und Dichtscheiben oder durch spezielle Aluminium-Klemmprofile. Wichtig ist, dass die Bohrlöcher größer als der Schraubendurchmesser sind, um thermische Ausdehnung zu ermöglichen.

Was tun bei schrägen oder gebogenen Konstruktionen?

Hier eignen sich besonders flexible Polycarbonatplatten. Die maximale Biegeradien sind vom Hersteller abhängig und müssen beachtet werden.




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