Die Nagelprobe hat ihren Ursprung in der Hoftrinkordnung des Kurfürsten Christian II. von Sachsen (*1583 in Dresden; †1611 ebenda), wo sie als Symbol dafür diente, dass ein Glas vollständig ausgetrunken war. Dabei wurde das leere Glas umgestülpt, sodass kein Tropfen mehr auf dem Nagel des linken Daumens zurückblieb.
Heutzutage wird die Nagelprobe oft im Zusammenhang mit werkzeuglosen Prüfungen verwendet, die einfach mit dem menschlichen Nagel durchgeführt werden können. In der Kunststofftechnik beispielsweise kann der Fingernagel verwendet werden, um die Beschaffenheit eines Materials zu bestimmen. So lässt sich beispielsweise das wachsartige Polyethylen leicht mit dem Fingernagel ritzen, während das festere Polyamid widerstandsfähiger ist und dem Nagel widersteht.