Konditionieren, ein grundlegendes Verfahren in der Kunststoffverarbeitung, bezeichnet den gezielten Prozess der Feuchteaufnahme in Kunststoffen.
Die Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit variiert stark zwischen den verschiedenen Kunststoffarten. Während unpolare Kunststoffe wie Polyolefine, Styrolpolymere und Fluorkunststoffe nur sehr geringe Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen, zeigen polare Kunststoffe wie Polyurethan (PUR) oder Celluloseester eine höhere Affinität zur Wasseraufnahme.
Besonders deutlich ist die Fähigkeit zur Feuchteaufnahme bei Polyamiden ausgeprägt. Daher ist es gängige Praxis, Formteile und Halbzeuge aus Polyamid nach ihrer Herstellung einem Konditionierungsprozess zu unterziehen, um einen spezifischen Feuchtegehalt zu erreichen. Durch dieses Verfahren werden die Materialeigenschaften wie Festigkeit, E-Modul, Zähigkeit sowie Reibungs- und Verschleißverhalten der Polyamide positiv beeinflusst.