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Bei der Wahl des richtigen Plattenmaterials für robuste Anwendungen wie Fahrzeugbau, Werkbänke, Fassaden oder Bodenbeläge stehen HPL-Platten und Siebdruckplatten besonders häufig zur Diskussion. Beide Materialien gelten als widerstandsfähig, feuchtigkeitsresistent und langlebig.
Doch sie unterscheiden sich deutlich in Aufbau, Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Wer die Unterschiede kennt, kann gezielt entscheiden, welches Material für welchen Einsatz die bessere Wahl ist – sei es im gewerblichen Bereich, in Industrieanwendungen oder im anspruchsvollen Heimwerkerprojekt. In diesem Artikel erfahren Sie, worin die Unterschiede liegen, welche Vorteile beide Materialien bieten und wann welche Platte die bessere Entscheidung darstellt.
HPL steht für High Pressure Laminate. Diese Platten bestehen aus mehreren mit Harz getränkten Papierlagen, die unter hohem Druck (ca. 1.000 bar) und hoher Temperatur verpresst werden. Dabei entsteht ein besonders dichter und stabiler Werkstoff, der außergewöhnliche mechanische Eigenschaften aufweist.
Die oberste Schicht ist eine Dekor- oder Schutzschicht, die farbig, strukturiert oder holzähnlich gestaltet sein kann und den Einsatz im dekorativen wie funktionalen Bereich ermöglicht. HPL-Platten zählen zu den vielseitigsten Materialien im Innen- und Außenbau, insbesondere wenn es um Design und Widerstandsfähigkeit geht.
Hohe Oberflächenhärte: Sehr widerstandsfähig gegen Kratzer, Stöße und Abrieb
Witterungsbeständig: UV-beständig und resistent gegen Feuchtigkeit
Pflegeleicht: Leicht zu reinigen und hygienisch
Gestaltungsvielfalt: Viele Farben, Dekore und Oberflächenstrukturen verfügbar
Fassadenverkleidungen
Balkon- und Terrassenverkleidungen
Trennwände in Sanitärräumen
Innenausbau im Objektbereich
Die Siebdruckplatte ist eine besonders robuste Form der Multiplexplatte, die sich durch ihren mehrlagigen Aufbau und ihre spezielle Oberflächenbeschichtung auszeichnet. In der Regel besteht der Kern aus mehrfach verleimtem Birkenholz, wodurch eine hohe Formstabilität und Festigkeit erreicht wird.
Die beidseitige Beschichtung mit Phenolharz sorgt nicht nur für Feuchtigkeitsresistenz, sondern verleiht der Platte auch ihre charakteristische Optik: Eine Seite ist glatt, die andere mit einer rutschhemmenden Siebstruktur geprägt. Diese Eigenschaften machen die Siebdruckplatte zu einem beliebten Baustoff in funktionalen, stark beanspruchten Anwendungsbereichen.
Hohe mechanische Belastbarkeit: Mehrlagiger Aufbau sorgt für hohe Stabilität
Rutschhemmung: Besonders wichtig bei Bodenanwendungen
Feuchtigkeitsresistent: Durch die Phenolharzbeschichtung gut gegen Wasser geschützt
Preis-Leistungs-Verhältnis: Oft günstiger als HPL-Platten
Fahrzeug- und Anhängerbau
Gerüst- und Treppenbau
Maschinenverkleidungen
Ladeflächen und Rampen
| Eigenschaft | HPL-Platte | Siebdruckplatte |
|---|---|---|
| Trägermaterial | Papierlagen mit Harz | Multiplex aus Birkenholz |
| Oberfläche | Dekorschicht, glatt oder strukturiert | Phenolharz, meist rutschhemmend |
| Optik | Vielfältige Dekore | Industriell, braun |
| Rutschhemmung | Je nach Variante | Sehr hoch (Siebstruktur) |
| Mechanische Belastbarkeit | Hoch, besonders oberflächenfest | Sehr hoch, robust gegen Druck |
| Witterungsbeständigkeit | Sehr gut, auch UV-stabil | Gut, aber nicht UV-beständig |
| Kosten | Höherpreisig | Preisgünstiger |
Die Wahl zwischen HPL- und Siebdruckplatten sollte immer auf Grundlage der konkreten Anforderungen und Rahmenbedingungen erfolgen. HPL-Platten bieten klare Vorteile, wenn es auf eine hochwertige Optik, UV- und Witterungsbeständigkeit sowie pflegeleichte und hygienische Oberflächen ankommt. Das macht sie ideal für den außenliegenden Sichtbereich, anspruchsvolle Innenausbauten oder langlebige Verkleidungen.
Wer hingegen ein Material für stark beanspruchte Flächen sucht, das hohen mechanischen Belastungen standhält und eine rutschhemmende Wirkung bietet, ist mit einer Siebdruckplatte besser beraten. Vor allem im Fahrzeugbau, bei Gerüstkonstruktionen oder in Werkstattumgebungen spielt sie ihre Stärken aus. Auch wirtschaftlich bietet sie Vorteile, wenn der Kostenfaktor entscheidend ist. Insgesamt gilt: Je klarer die Anforderungen definiert sind, desto einfacher lässt sich die richtige Materialwahl treffen.
HPL-Platten und Siebdruckplatten sind beides robuste Materialien, die sich für unterschiedliche Anwendungen hervorragend eignen. HPL überzeugt durch Designvielfalt, UV-Stabilität und eine extrem harte Oberfläche, während Siebdruckplatten durch Stabilität, Rutschfestigkeit und Wirtschaftlichkeit punkten. Die Entscheidung sollte stets anhand der konkreten Anforderungen getroffen werden.
Ja, HPL-Platten sind in der Regel kostenintensiver, bieten dafür aber eine edlere Optik und bessere UV-Beständigkeit.
Beide Materialien eignen sich grundsätzlich für den Außenbereich. HPL ist jedoch UV-beständiger und daher langlebiger im Dauereinsatz.
Ja, sowohl HPL- als auch Siebdruckplatten lassen sich gut sägen, bohren und fräsen. Es sind jedoch geeignete Werkzeuge für Harzoberflächen erforderlich.