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Biokunststoffe in technischen Anwendungen: Chancen und Herausforderungen

Biokunststoffe in technischen Anwendungen: Erfahren Sie, welche Chancen biobasierte Kunststoffe für Industrie und Technik bieten, welche Herausforderungen bestehen und welche Materialien bereits heute eingesetzt werden können.


Kunststoffe sind aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. In nahezu jeder Branche, von der Automobilindustrie über die Medizintechnik bis hin zur Verpackungstechnik, erfüllen sie essenzielle Aufgaben. Allerdings stehen konventionelle Kunststoffe zunehmend in der Kritik: Sie basieren auf endlichen fossilen Rohstoffen, verursachen hohe CO₂-Emissionen bei der Herstellung und tragen massiv zur globalen Abfallproblematik bei. Vor diesem Hintergrund gewinnen Biokunststoffe als potenziell nachhaltige Alternative an Bedeutung.

Besonders spannend ist dabei der Einsatz von Biokunststoffen in technischen Anwendungen. Hier gelten deutlich höhere Anforderungen an Belastbarkeit, Langzeitverhalten und Verarbeitbarkeit als in einfachen Konsumprodukten. Der vorliegende Artikel untersucht die Frage, ob Biokunststoffe diesen Ansprüchen gewachsen sind, welche Entwicklungspotenziale bestehen und wo aktuell noch Grenzen liegen. Dabei wird sowohl auf technische als auch wirtschaftliche Aspekte eingegangen, um ein realistisches Bild vom Status quo und den Zukunftsperspektiven zu zeichnen.

Was sind Biokunststoffe?

Der Begriff "Biokunststoff" ist nicht eindeutig definiert und kann sich sowohl auf die Herkunft der Rohstoffe als auch auf die biologische Abbaubarkeit beziehen. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, zwischen verschiedenen Kategorien zu unterscheiden:

  1. Biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe: Diese Kunststoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr oder Mais, haben aber eine chemische Struktur, die der von fossilen Kunststoffen entspricht. Beispiele sind Bio-PE (Polyethylen) und Bio-PET (Polyethylenterephthalat). Sie sind stofflich identisch mit ihren fossilen Pendants und daher problemlos in bestehenden Anwendungen einsetzbar.

  2. Biobasierte, biologisch abbaubare Kunststoffe: Diese Gruppe umfasst Materialien wie PLA (Polylactid) oder PBS (Polybutylensuccinat), die sowohl aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen als auch unter bestimmten Bedingungen biologisch abgebaut werden können. Sie bieten Potenzial für Anwendungen mit begrenzter Lebensdauer, sind aber oft mechanisch weniger belastbar.

  3. Fossilbasierte, biologisch abbaubare Kunststoffe: Diese Kunststoffe werden aus fossilen Rohstoffen hergestellt, sind aber so konstruiert, dass sie unter industriellen Kompostierungsbedingungen biologisch abbaubar sind. Ein Beispiel ist PBAT (Polybutylenadipat-terephthalat). Diese Variante bietet interessante Einsatzmöglichkeiten im Verpackungsbereich, ist jedoch nur bedingt nachhaltig.

Die Vielfalt an Biokunststoffen zeigt, dass es sich nicht um ein einheitliches Material handelt, sondern um eine breite Werkstoffklasse mit unterschiedlichen Eigenschaften und Anwendungsfeldern. Für den technischen Einsatz kommen vor allem solche Biokunststoffe infrage, die mechanisch belastbar, thermisch stabil und chemisch resistent sind. In diesem Kontext gewinnen biobasierte Hochleistungskunststoffe sowie faserverstärkte Biopolymer-Compounds zunehmend an Bedeutung.

Technische Anforderungen an Kunststoffe

Technische Kunststoffe kommen in anspruchsvollen Bereichen wie dem Maschinenbau, der Automobilindustrie oder der Medizintechnik zum Einsatz. Die typischen Anforderungen sind:

  • Hochtemperaturbeständigkeit

  • Mechanische Belastbarkeit

  • Chemikalienbeständigkeit

  • Maßhaltigkeit und Dimensionsstabilität

  • Gute Zerspanbarkeit oder Verarbeitbarkeit

Viele Biokunststoffe können diesen Anforderungen bislang nur eingeschränkt gerecht werden, jedoch gibt es vielversprechende Entwicklungen.

Chancen von Biokunststoffen in technischen Anwendungen

Ressourcenschonung und CO₂-Reduktion

Biobasierte Kunststoffe nutzen nachwachsende Rohstoffe wie Maisstärke, Zuckerrohr oder Cellulose. Dadurch kann die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen reduziert werden.

Innovatives Werkstoffdesign

Durch Copolymerisation, Additivierung und Faserverstärkung lassen sich Biokunststoffe gezielt an technische Anforderungen anpassen. Es entstehen Materialien mit verbesserter Hitzebeständigkeit, Schlagzähigkeit oder chemischer Resistenz.

Neue Anwendungsfelder

Biokunststoffe kommen zunehmend in folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • Elektronikgehäuse

  • Leichtbauteile im Automobilbau

  • Medizinische Verbrauchsgüter

  • Verpackungen für technische Produkte

Gesetzliche und gesellschaftliche Impulse

Die zunehmende Regulierung von Einwegkunststoffen und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten fördern Innovationen im Bereich technischer Biokunststoffe.

Herausforderungen bei der Nutzung von Biokunststoffen

Limitierte Materialeigenschaften

Viele Biokunststoffe (z. B. PLA) weisen geringere Temperaturbeständigkeit oder Sprödigkeit auf. Hochleistungs-Biopolymere wie Bio-PA oder biobasiertes PBT sind in Entwicklung, aber teuer.

Kosten und Verfügbarkeit

Die Herstellung biobasierter Kunststoffe ist oft teurer als die konventioneller Materialien. Auch die Rohstoffverfügbarkeit und Skalierung stellt eine Herausforderung dar.

Verarbeitbarkeit

Nicht alle Biokunststoffe lassen sich mit vorhandenen Maschinen und Verfahren (z. B. Spritzguss, Extrusion) problemlos verarbeiten. Modifikationen an Werkzeugen oder Prozessen sind oft notwendig.

Normen und Zulassungen

Technische Anwendungen erfordern spezifische Normen (z. B. für Flammschutz, Langzeitverhalten, Lebensmittelkontakt), die viele Biokunststoffe bisher nicht erfüllen.

Ausblick und Entwicklungstrends

Die Forschung im Bereich technischer Biokunststoffe ist dynamisch. Entwicklungen konzentrieren sich auf:

  • Faserverstärkte Biopolymere

  • Biobasierte Hochleistungskunststoffe (z. B. Bio-PA11, Bio-PBT)

  • Hybridwerkstoffe aus Bio- und technischen Polymeren

  • Recycling- und Kreislaufkonzepte

Langfristig könnten Biokunststoffe eine tragende Rolle in der nachhaltigen Produktentwicklung und Kreislaufwirtschaft technischer Branchen spielen.

FAQ – Häufige Fragen zu Biokunststoffen in technischen Anwendungen

Sind Biokunststoffe wirklich biologisch abbaubar?
Nicht alle Biokunststoffe sind biologisch abbaubar. Entscheidend ist die chemische Struktur, nicht der Rohstoffursprung.

Welche Biokunststoffe sind für technische Anwendungen geeignet?
Beispiele sind Bio-PA, Bio-PET, PHA oder faserverstärkte PLA-Compounds. Ihre Eignung hängt vom konkreten Einsatzgebiet ab.

Wie schneiden Biokunststoffe im Vergleich zu POM, PA oder PC ab?
Noch unterlegen in puncto Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit, aber mit zunehmenden Fortschritten bei Materialmodifikation und Füllstoffen.

Ist der Einsatz von Biokunststoffen wirtschaftlich sinnvoll?
Je nach Anwendung und Stückzahl kann er sich lohnen, insbesondere wenn Nachhaltigkeit ein Kaufargument ist oder regulatorische Vorgaben bestehen.




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